Behandlungsablauf


Wenn Sie in der Praxis anrufen oder eine Mail schicken, wird als erstes geklärt, ob eine Behandlung mit Akupunktur Erfolgsaussichten hat – schauen Sie sich dazu bitte auch die WHO-Liste an.

Kommt eine Behandlung mit Nadeln in Frage, verabreden wir uns zur Erstanamnese.

Erstanamnese

Die Erstanamnese nennt man das erste Treffen, bei dem wir ein Gespräch führen, das etwa 90 Minuten dauert. Mit Hilfe eines Fragenkataloges, dem Betrachten der Zunge und dem Fühlen des Pulses werden Informationen gesammelt. In der Auswertung kann ich mir so ein Bild in Relation zu Ihrem Anliegen machen.

 

Akupunktur nach der Lehre der Stämme und Zweige

In der Akupunktur nach der Lehre der Stämme und Zweige wollen wir die Ursachen behandeln und nicht nur Symptome. Nur indem wir an die Wurzeln gehen, können wir dauerhaft Verbesserung erzielen.

 

Falls Sie ein bestimmtes Anliegen haben, dass sich durch Symptome bemerkbar macht, nennt man die den „Zweig“. Durch das Gespräch probieren wir die Zusammenhänge zu klären, um so die Ursache ausfindig machen zu können. Diese nennt man die „Wurzel“.

Das Gespräch

Das Gespräch beginnt damit, dass Sie erzählen, wie es zur Erkrankung gekommen ist. Danach gehen wir einen Fragenkatalog durch. Dieser beinhaltet sowohl Fragen zum Krankheitsverlauf als auch zum Alltagsverhalten: Wann gehen Sie schlafen, was essen Sie besonders gern, wie viel trinken Sie am Tag, sind Sie erkältungsanfällig, sind Rückenschmerzen ein Thema, welche Temperatur bevorzugen Sie? - etc.

Oft brauchen wir die ganzen 90 Minuten, um den Fragenkatalog gemeinsam durchzugehen. Bleibt noch Zeit, werden Zunge und Pulse betrachtet. Falls dazu keine Zeit mehr ist, wird dies auf das zweite Treffen vertagt.

Zungendiagnose

Das Betrachten der Zunge gibt Auskunft über Fülle oder Leere, Hitze oder Kälte, Feuchtigkeit oder Trockenheit und vielem mehr. Die Spitze der Zunge sagt etwas über den mentalen Zustand aus, die Mitte über den Magen, die Ränder über Leber und Gallenblase, etc.

Pulsdiagnose

Zwölf verschiedene Puls-Taststellen geben Auskunft über zwölf Aspekte der fünf Elemente und können so gegenübergestellt werden:

  • wo liegt Fülle, wo Leere vor
  • wo kommt es zu Stagnation, wo gibt es Schwäche
  • wo wird der Kreislauf unterbrochen
  • wo ist der Ursprung der Disharmonie etc.
  • Zudem unterscheidet man zwischen achtundzwanzig verschiedenen Pulsqualitäten, die eine exakte Diagnose möglich machen.

Die Auswertung

Nun wird die Erstanamnese ausgewertet, um ein individuelles Behandlungskonzept ausarbeiten zu können. Erst beim zweiten Treffen starten wir dann mit der Akupunktur – es sei denn, es liegt ein akutes Problem an. Dann nehmen wir uns Zeit, um schon während der Erstanamnese ein Set an Nadeln zu setzen.

Die Behandlung mit Akupunktur

Bei den folgenden Akupunktursitzungen, die ca. eine Stunde dauern, werden nun zwischen zwei und circa zwölf Nadeln je nach dem Konzept, das der Behandler gewählt hat, gesetzt. Je nach Vorhaben können die Nadeln auch auf zwei hintereinander (oder sogar drei) folgende Settings innerhalb der Stunde verteilt werden.

 

Beim Durchpieksen der Haut ist – je nach angewandter Methode und Charakteristik des ausgewählten Punktes – kein, oder ein leichter Stich wahrnehmbar.

 

Wird chinesisch genadelt, wird das sogenannte de-qi ausgelöst. Dies fühlt sich wie ein leichter Druck an, der von seiner Intensität variieren kann (dies ist auch von der angewendeten Methode abhängig). Das de-qi kann man auch als einen fühlbaren Energiestrom, der den Punkt oder die betroffene Leitbahn durchströmt, beschreiben.

 

Bei der japanischen Variante ist davon weniger bis gar nichts spürbar.

 

Anhand von erneutem Gespräch, dem Pulsen und Betrachten der Zunge wird der Verlauf der Behandlung von Sitzung zu Sitzung verfolgt und optimiert.

 

Bei chronischen Krankheiten ist mit mehreren Terminen zu rechnen (siehe auch Häufige Fragen). Akute Anliegen können auch schon durch zwei oder drei Sitzungen behoben werden. Die Häufigkeit der notwendigen Behandlungen ist individuell sehr verschieden.